Wie Pfandsysteme CO2-Emissionen reduzieren

Getränkeverpackungen aus recycelten Materialien haben einen geringeren CO2-Fußabdruck als völlig neu hergestellte. Indem hochwertige Materialien in einem Recyclingkreislauf gehalten werden, tragen Pfandsysteme dazu bei, Kohlenstoffemissionen auf verschiedene Weise zu vermeiden.

Bild einer Familie, die Verpackungen an einem Leergutrücknahme-Automaten zurückgibt

Nach Angaben der Weltbank landen immer noch bis zu zwei Drittel des weltweiten Hausmülls auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen. Ein großer Teil dieser Abfälle besteht aus Kunststoff, der bei seiner Zersetzung oder Verbrennung CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzt. Durch eine Erhöhung der Sammel- und Recyclingquoten von Kunststoffabfall können diese Emissionen auf ein Minimum reduziert werden.

Pfandsysteme haben eine sehr hohe Erfolgsbilanz, wenn es darum geht, Anreize für die Rückgabe gebrauchter Getränkeverpackung zu schaffen. Beispielsweise konnte das litauische Pfandsystem bereits zwei Jahre nach seiner Einführung neun von zehn an Verbraucher verkaufte Verpackungen sammeln. Es ist nach wie vor erfolgreich, mit Millionen von Plastik- und Glasflaschen sowie Aluminiumdosen, die dem Recycling zugeführt werden. Ein Kinderspiel!

Dies ist der offentichtlichste Weg, wie Pfandsysteme zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, aber es gibt noch mehr. Da durch Recycling bis zu 80 % der Energie eingespart werden, die für die Gewinnung und Verarbeitung neuer Ressourcen notwendig wären, haben recycelte Flaschen und Dosen einen viel geringeren CO2-Fußabdruck als ihre völlig neu hergestellten Gegenstücke. Und das nur im ersten Kreislauf. Was passiert, wenn recycelte Materialien den Kreislauf erneut durchlaufen? Und erneut?

Flasche zu Flasche zu Flasche zu Flasche zu ...


Durch die Erfassung hochwertiger Materialien für das Recycling (und die Aufrechterhaltung einer hohen Qualität durch Materialtrennung an der Sammelstelle) vermeiden Pfandsysteme die Ansammlung von Verunreinigungen im Produktionskreislauf. So können Recyclingunternehmen der Getränkeindustrie optimale Ressourcen für die Re-Produktion von Getränkeverpackungen zur Verfügung stellen. Tatsächlich ist die Qualität der Materialien im Kreislauf umso höher, je höher die Sammelquote ist, was bedeutet, dass das Material umso häufiger in neuen Verpackungen verwendet werden kann. Pro 100 produzierten Neuflaschen ermöglicht ein Pfandsystem mit einer Sammelquote von 90 % (wie in Litauen) die Produktion von insgesamt 208 Flaschen!

TOMRA nennt die effiziente Sammlung von Flaschen und Dosen für das Recycling zu Material, das immer wieder zur Herstellung neuer Getränkeverpackungen verwendet wird, Clean Loop Recycling, und Pfandsysteme sind ein wichtiger Teil dieses Prozesses.

Da bei der Verpackungsproduktion Neumaterialien durch recycelte Materialien ersetzt werden, sinken die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung neuer Getränkeverpackungen erheblich. Bei einer angenommenen Sammelquote von 90 % können pro Tonne eingesetztem Kunststoffmaterial bis zu 3,8 Tonnen CO2 eingespart werden.

Mehr recycelter Kunststoff = weniger CO2


Pfandsysteme tragen dazu bei, die mit der Herstellung und Entsorgung von Getränkeverpackungen verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren, und bieten eine einzigartige Möglichkeit, dies auf globaler Ebene zu tun. Prognosen gehen davon aus, dass allein im Jahr 2021 583 Milliarden 1-Liter-Kunststoffflaschen produziert werden. Würden alle diese Verpackungen in einem geschlossenen Kreislauf recycelt, könnten weltweit bis zu 80 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden!

TOMRA Collection erfasst jedes Jahr mehr als 40 Milliarden Getränkeverpackungen weltweit und stellt sicher, dass sie nicht auf unseren Straßen, in den Ozeanen, auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen landen. Da immer mehr Länder ihre eigenen Pfandsysteme einführen, gehen wir davon aus, dass diese Zahl dramatisch steigen wird. Da jede Verpackung, die im geschlossenen Kreislauf gehalten wird, CO2 aus unserer Atmosphäre fernhält, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.