Die Ressourceneffizienz mit Verpackungszielen vorantreiben
Die Analyse von EPR-Systemen zeigt, dass die Schaffung eines Dreiklangs aus Verpackungszielen die Ressourceneffizienz vorantreibt. Lesen Sie mehr über das zweite EPR-Gestaltungsprinzip, das in dieser Serie behandelt wird: Leistung.
Selbst in den entlegensten Gegenden der Welt finden sich immer mehr Verpackungsabfälle. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stammen fast zwei Drittel der weltweiten Kunststoffabfälle aus Kunststoffen mit einer Lebensdauer von weniger als fünf Jahren, wobei 40 % aus Verpackungen stammen.1
Weltweit war es noch nie so dringend, Abfälle zu vermeiden und systemische Veränderungen herbeizuführen, wie Verpackungen entworfen, gesammelt, sortiert und recycelt werden. Umweltpolitische Prinzipien wie die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) machen Unternehmen, die Verbraucherverpackungen auf den Markt bringen, für diese über ihren gesamten Lebenszyklus verantwortlich – von der ersten Designphase bis zum Ende ihrer Lebensdauer, wo sie für die Verwendung in einem weiteren Lebenszyklus vorbereitet werden.
Dies ist der zweite einer Reihe von Artikeln, die sich mit den fünf Gestaltungsgrundsätzen befassen, die zur Unterstützung leistungsstarker EPR-Systeme für Verbraucherverpackungen erforderlich sind und in unserem aktuellen White Paper EPR Unpacked – A Policy Framework for a Circular Economy (EPR erklärt – Ein politischer Rahmen für eine Kreislaufwirtschaft) vorgestellt werden.
Zirkularität hängt von Zielvorgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab
Recyclingziele allein werden niemals ausreichen, um eine vollkommene Zirkularität zu erreichen. Leistungsfähige EPR-Systeme beinhalten umfangreiche und verbindliche Vorgaben, die mit der Zeit ausgebaut werden, Marktsicherheit schaffen und Investitionen in grüne Infrastruktur fördern. Gesetze, die die Zirkularität von Verpackungen unterstützen sollen, erfordern messbare, realistische und ambitionierte Zielvorgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
- Deponie- und Verbrennungsziele entsprechend der Ressourcenhierarchie bilden die Grundlage zur Förderung der Wiederverwertung und letztlich der Abfallvermeidung. Da es in vielen Industrie- und Entwicklungsländern nach wie vor Standard ist, unbehandelten Abfall (Abfälle, die für das Recycling nicht vorsortiert sind) zu verbrennen und auf Deponien zu lagern, ist eine Kombination aus Vorgaben zur Verringerung von Deponien und zur stofflichen Verwertung (Recycling) dringend erforderlich, um den Ressourcenverlust zu stoppen.
- Recyclingziele sind der Maßstab für die Messung der Leistung eines EPR-Systems. Bei der Setzung konkreter Zahlenvorgaben sollten die Fähigkeiten der bestehenden Infrastruktur sowie die Investitionen berücksichtigt werden, die zur Erreichung künftiger Ziele erforderlich sind. Neben unterschiedlichen materialspezifischen Zielen (Kunststoffe, Holz, Glas, Papier, Metalle) für Verpackungen ist es unerlässlich, ein gemeinsames Gesamtziel festzulegen. Breit angelegte Ziele können Veränderungen im System vorantreiben, sollten aber im Laufe der Zeit mit der Weiterentwicklung des Systems genauer ausdifferenziert werden.
- Zielvorgaben für Post-Consumer-Recycling-(PCR-)Inhalte sind ein leistungsstarkes Instrument, um die Zirkularität zu fördern und unsere Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern. Diese Art von spezifischer politischer Maßnahme wird am häufigsten für Zielvorgaben für den Recyclinganteil bei PET-Flaschen angewendet, kann jedoch auch auf andere Materialien ausgeweitet werden, je mehr diese im System zirkulieren. PCR-Ziele stärken und stimulieren die Nachfrage nach Recyclingmaterialien, ermöglichen aber auch Investitionen und Wachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die Möglichkeiten zur Leistungsmaximierung ausloten
EPR-Systeme mit einem umfassenden Ansatz setzen Leistungsstandards für Verbraucherverpackungen, ermöglichen die Verwendung von Materialien über mehrere Zyklen und bieten das Potenzial, Wiederverwendungsmodelle einzuführen. Neben dem Setzen von verbindlichen Zielen ist es außerdem wichtig, Systemgrenzen zu definieren und klare Rollen und Verantwortlichkeiten zu etablieren.
Leistungsstarke EPR-Systeme definieren den Rahmen für Verpackungen in einer Sprache, die so präzise wie möglich ist. Es ist wichtig, dass die Gesetzgebung ausdrücklich vorschreibt, dass sich ein EPR-System auf sämtliche Verpackungsmaterialien bezieht, damit gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet sind. Darüber hinaus ermöglicht die Kategorisierung von Verpackungen nach Funktionalität und Herkunft des Abfalls auch gezieltere Ansätze. Einweg-Getränkeverpackungen beispielsweise stellen weltweit eine bedeutende Abfallquelle dar. Pfandsysteme erzielen nachweislich höhere Sammel- und Recyclingquoten für Getränkeverpackungen als EPR-Systeme, die auf Hol- und Bringsystemen basieren.2
Der Erfolg eines EPR-Systems hängt nie von einem einzelnen Akteur allein ab – es erfordert die Zusammenarbeit über den gesamten Lebenszyklus einer Verpackung hinweg. Von Markeninhabern über Organisationen für Herstellerverantwortung (Producer Responsibility Organization, PRO), Verbrauchern bis hin zur Abfallbranche – EPR-Systeme müssen der Komplexität des Managements von Post-Consumer-Verpackungsabfällen Rechnung tragen. Die Identifizierung und klare Festlegung der Rollen und Verantwortlichkeiten aller wichtigen Interessengruppen und betroffenen Parteien ist für ein funktionierendes System unerlässlich.
Als ein weltweit führendes Unternehmen mit 50 Jahren Erfahrung im zirkulären Ressourcenmanagement bietet TOMRA Entscheidungsträgern eine einzigartige Sichtweise auf gut durchdachte Strategien, die zu leistungsstarken EPR-Systemen für Verpackungen führen. Leistung ist nur eines der fünf Gestaltungsprinzipien: Behalten Sie diese Seite im Blick, um weitere Informationen zu erhalten, und laden Sie noch heute unser kostenloses White Paper herunter.
EPR White Paper: EPR Unpacked – A Policy Framework for a Circular Economy
OECD: Global Plastics Outlook
DRS White Paper: Recycling belohnen: Erkenntnisse aus den weltweit leistungsstärksten Pfandsystemen