Was passiert, wenn Sie gebrauchte Getränkeverpackungen zum Recycling zurückgeben?
In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie mehr.
Schritt 1: Sie kaufen ein Getränk
Hier fängt alles an. Sie sind unterwegs und haben Durst, also kaufen Sie sich etwas zu trinken. Wenn es in Ihrer Region ein Pfandsystem gibt, wird beim Verkauf der von Ihnen gekauften Getränkeverpackungen ein kleines Pfand erhoben. Dies soll Sie motivieren, Ihre Flasche oder Dose zum Recycling zurückzugeben, da das Pfand bei Rückgabe der gebrauchten Verpackung zurückerstattet wird.
Schritt 2: Sie bringen die gebrauchte Getränkeverpackung zurück
Ok. Durst gelöscht. Sie haben Ihr Getränk ausgetrunken und können die Verpackung nun an einem Leergutrücknahme-Automaten zurückgeben. Wenn Sie Ihre Verpackung in die Rückgaberutsche des Automaten legen, werden Material, Form und Barcode mithilfe der 360-Grad-Soforterkennungstechnologie gescannt, um den spezifischen Verpackungstyp zu identifizieren. So kann der Automat Ihnen den korrekten Pfand zurückzahlen. Sie haben also Ihre Verpackung zurückgegeben (großartig!) und Ihr Pfand erhalten (schön!). Einfach. Doch wie geht es nun weiter?
Als der Leergutrücknahme-Automat Ihre Verpackung gescannt hat, hat er er viele Informationen darüber erfasst. Basierend auf diesen Informationen sortiert der Automat die Verpackungen in Gruppen. Kunststoff-, Glas- und Aluminiumbehälter werden im Leergutrücknahme-Automaten in separaten Lagerbehältern gruppiert, Mehrweg- und Einwegverpackungen werden getrennt voneinander aufbewahrt und die Einwegverpackungen platzsparend verdichtet. Die Trennung der Behälter an der Rückgabestelle trägt dazu bei, die Materialqualität hoch zu halten, was sich später auswirkt, wie wir gleich sehen werden.
Schritt 3: Transport von Mehrweg- und Einwegverpackungen
Bei Einwegverpackungen werden die verdichteten Flaschen und Dosen in der jeweiligen Farb- und Materialgruppe aus dem Leergutrücknahme-Automaten entnommen. Diese verdichteten Verpackungen werden dann in eine Verarbeitungsanlage gebracht, um sie für das Recycling vorzubereiten. Der Transport wird in der Regel von der örtlichen Regierung, privaten Abfallmanagementunternehmen oder, im Einklang mit etwaigen geltenden Gesetzen zur erweiterten Herstellerverantwortung, von den Getränkeherstellern selbst organisiert.
Mehrwegverpackungen müssen nicht denselben Prozess durchlaufen wie Einwegverpackungen. In diesem Stadium werden sie zur Reinigung an den Abfüller oder Hersteller zurückgegeben, bevor sie wieder befüllt und weiterverkauft werden.
Schritt 4: Anlage verarbeitet Verpackungen
In der Verarbeitungsanlage müssen die Materialien aus den Einwegverpackungen hohe Qualitäts- und Hygienestandards erfüllen, um für die Herstellung neuer Behälter verwendet zu werden. Der Einsatz eines Leergutrücknahme-Automaten hat glücklicherweise bereits die Verunreinigung von Flaschen und Dosen verhindert, wenn sie mit dem normalen Hausmüll vermischt werden, und außerdem für die Sortierung der verschiedenen Materialarten gesorgt, was das Erreichen dieser Qualität erheblich erleichtert. Tatsächlich gilt: Je reiner die Materialien im Produktionskreislauf sind, desto häufiger können sie zur Herstellung neuer Behälter recycelt werden.
Schritt 5: Neue Verpackung wird hergestellt
Mit diesen hochwertigen Recyclingmaterialien können nun neue Getränkeverpackungen hergestellt werden. Durch die erneute Verwendung desselben Materials bei der Herstellung neuer Verpackungen wird der Bedarf an Neumaterial reduziert, was viel Energie spart und viele CO2-Emissionen vermeidet. Auf diese Weise kann der Kunststoff aus 100 Flaschen verwendet werden, um mehr als 200 Flaschen in mehreren Runden des sogenannten Clean Loop Recyclings von TOMRA herzustellen.
Schritt 6: Flaschenabfüller/Produzent füllt Behälter nach
Die neu produzierten Verpackungen und die gereinigten Mehrwegverpackungen können dann vom Abfüller oder Produzenten mit dem Getränk abgefüllt werden. Dies ist der letzte Schritt, bevor das Getränk wieder in den Einzelhandel gelangt und an die Geschäfte verteilt wird.
Und dann fängt es wieder von vorne an!
Hier beginnt der Kreislauf von Neuem, und der Prozess des Recyclings einer Verpackung fängt von vorne an, wenn der Verbraucher ein Getränk kauft. Clean Loop Recycling sorgt dafür, dass aus Flaschen wieder Flaschen und aus Dosen immer wieder Dosen werden. Auf diese Weise werden Ressourcen äußerst effizient genutzt und wertvolle Materialien für die Gesellschaft nutzbar gemacht. Schließen Sie den Kreislauf?
Möchten Sie mehr über die positiven Auswirkungen von Pfandsystemen auf den gesellschaftlichen Umgang mit Materialien erfahren? Lesen Sie TOMRAs Whitepaper „Rewarding Recycling: Learnings From The World’s Highest-Performing Deposit Return System" (Erkenntnisse aus dem weltweit leistungsstärksten Pfandsystem) , das bewährte Praktiken bei der Entwicklung von Pfandsystemen für das Recycling von Getränkeverpackungen aufzeigt.