drei Bequemlichkeit

Wie Verbraucherfreundlichkeit den Erfolg von EPR-Systemen für Verpackungsabfälle beeinflussen kann

Leistungsstarke EPR-Systeme basieren auf einer Kombination aus fünf Gestaltungsgrundsätzen, wobei Bequemlichkeit ein grundlegender Pfeiler ist, der sich am unmittelbarsten auf die Rolle der Verbraucher im System auswirkt.

Verpackungstrends werden häufig durch die Verbrauchernachfrage vorangetrieben, sei es in Bezug auf Größe, Funktionalität oder Recycelfähigkeit. Verbrauchern die von ihnen verlangte Bequemlichkeit zu bieten, ist daher ein wesentlicher Treiber des Wandels und hat sich auch bei Systemen zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR-Systeme) bewährt. Die Einführung benutzerfreundlicher und universell zugänglicher Sammelsysteme fördert die Mitwirkung von Verbrauchern und ist ein Eckpfeiler eines leistungsstarken EPR-Systems für Verbraucherverpackungen.  

Systeme, die die Bequemlichkeit in den Vordergrund stellen, ermöglichen zudem hohe Recyclingquoten durch die Kombination von bereits im Vorfeld höheren Sammelquoten. Dies erhöht die Materialmenge im System und senkt die Verunreinigungsquoten in nachgelagerten Prozessen, was die Qualität des Materials im System verbessert. So erreichen beispielsweise Pfandsysteme, die über praktische Abläufe wie ein „Rückgabe im Einzelhandel“-Modell verfügen, das Verbrauchern erlaubt, gebrauchte Getränkeverpackungen an verschiedenen Kaufpunkten einzulösen, kontinuierlich höhere Sammel- und Recyclingquoten.1  

In dem White Paper EPR Unpacked – A Policy Framework for a Circular Economy (EPR erklärt – Ein politischer Rahmen für eine Kreislaufwirtschaft) erklären die Ressourcenmanagement-Experten von TOMRA, wie Recyclingquoten bei Verpackungen gesteigert werden, wenn die Verbraucherfreundlichkeit von Hol- und Bringsystemen optimiert wird. Das kostenlose White Paper dient als Leitfaden für die Ausarbeitung von Verpackungsrichtlinien und widmet ein gesamtes Kapitel der Frage, warum Verbraucherfreundlichkeit in einem EPR-System wichtig ist. 

Gleichheit und einfacher Zugang


Alle Verpackungen, die unter ein EPR-System fallen, benötigen Sammelsysteme, die sich durch eine umfassende geographische Abdeckung und einen leichten Zugang auszeichnen. Eine Kombination verschiedener Sammelmethoden, die sich an die jeweiligen lokalen Bedingungen anpassen, ist der effektivste Weg, um die Erfassung von Materialien zu maximieren. In städtischen und semiurbanen Umgebungen kann ein System die Abholung von Verpackungsabfällen am Straßenrand anbieten, während in entlegenen und dünn besiedelten Gebieten Sammelstellen innerhalb eines maximalen Entfernungsbereichs effizienter bedient werden können. 

Die Verbesserung von Recyclinggewohnheiten hängt von kulturellen Normen ab und variiert stark je nach Land oder Region. Sammelsysteme sollten praktisch und intuitiv sein, damit sie für Verbraucher leicht verständlich sind. Wenn Verbraucher nicht genau wissen, wie ein System zu verwenden ist, können sie die Mitwirkung einstellen oder Abfälle versehentlich in die falschen Tonnen werfen, was zu einer größeren Verunreinigung und höheren Betriebskosten führt.
Verbraucherfreundlichkeit

Die Mischung macht's – das Recycling von Kunststoffverpackungen fördern

 
Die getrennte Sammlung ist zwar enorm wichtig, ihre Erfassungsquote allein reicht jedoch nicht aus, um die Anforderungen an den Klimaschutz zu erfüllen. Die Sortierung von Mischabfällen vor der Verbrennung oder Deponierung ist ein notwendiges Sicherheitsnetz, um Recyclingquoten und die Einsparung von Treibhausgasen zu maximieren. Es gibt heute eine enorme Chance, ältere Systeme, die die Sortierung von Mischabfällen und modernes mechanisches Recycling nutzen, zu überspringen und für die Lieferkette hochwertige Rezyklate zu produzieren. Verbindliche EPR-Systeme sind der wirksamste Mechanismus, um die entsprechenden Mittel für die Modernisierung bestehender Infrastruktur oder den Bau neuer Entsorgungsinfrastruktur bereitzustellen und so den Kreislauf für Verpackungsabfälle zu schließen.  

Kommunikation ist der Schlüssel zur Lenkung des Verbraucherverhaltens

 
Die Mitwirkung der Verbraucher spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg von EPR-Systemen (Extended Producer Responsibility; zu Deutsch Erweiterte Herstellerverantwortung), die auf Hol- und Bringsystemen für Verpackungsmüll basieren. Das öffentliche Interesse an Nachhaltigkeit wächst. Die Öffentlichkeit über den Erfolg von EPR-Systemen auf dem Laufenden zu halten, wird daher das Vertrauen in das Recyclingsystem nur weiter stärken. 

Die weltweit leistungsstärksten Recyclingsysteme informieren Verbraucher über die Mülltrennung, die Funktionsweise des Entsorgungssystems und die damit verbundenen ökologischen Vorteile. Durch ganzheitliche Kommunikations- und Outreachprogramme, die durch EPR-Systeme finanziert werden, kann ein positives Verhalten hinsichtlich des Recyclings etabliert und die Verschmutzung des Recyclingstroms minimiert werden. Eine klare und einheitliche Kommunikation ist wichtig, um eine hohe Beteiligungsquote unter den Anwohnern zu erreichen. Auch Programme, die auf junge Menschen ausgerichtet sind, wie z. B. Bildungsmaterial für Schulen und Kindergärten, haben eine dauerhafte Wirkung.  

Unter EPR-Systemen sind die Hersteller für die informative Kommunikation verantwortlich. Leistungsstarke EPR-Systeme setzten Herstellern nicht nur Anreize, die Recycelbarkeit ihrer Verpackungen zu verbessern, sondern erlegen ihnen auch die Kosten für die Kommunikation zur Vermittlung der Funktionsweise des Systems auf. Dies ist besonders relevant, da sich Verpackungen und Systeme im Laufe der Zeit verändern und Verbraucher darauf aufmerksam gemacht werden müssen, was das für sie bedeutet. Hersteller können im Rahmen von EPR-Systemen zudem zur Einführung bestimmter Kennzeichnungen verpflichtet werden, die Verbraucher über verschiedene Aspekte einer Verpackung informieren, z. B. ob sie wiederverwendbar oder für den Einmalgebrauch bestimmt ist, ob sie einen Pfandwert hat, wie hoch der Anteil an recycelten Inhaltsstoffen ist und ob sie in ein Rücknahmesystem oder eine spezielle Tonne gehört.  

Leistungsstarke EPR-Systeme basieren auf einer Kombination aus fünf Gestaltungsgrundsätzen, wobei Bequemlichkeit ein grundlegender Pfeiler ist, der sich am unmittelbarsten auf die Rolle der Verbraucher im System auswirkt. In unseren vorherigen Beiträgen haben wir uns mit Zirkularität und Leistung befasst. Sind Sie neugierig, was die verbleibenden zwei Gestaltungsprinzipien sind? Behalten Sie diese Seite im Blick und laden Sie jetzt unser kostenloses White Paper herunter. 

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1) TOMRA. (2021). Recycling belohnen: Erkenntnisse aus den weltweit leistungsstärksten Pfandsystemen.

2) TOMRA. (2021). Holistic Resource Systems: Ein Rahmenkonzept zur Verbesserung der Abfallbewirtschaftung und zur Bekämpfung des Klimawandels